Click!

Ich bin ein großer Clickertraining-Fan, auch wenn ich mich nicht zu den ganz eingefleischten Clickerern zähle. Denn ich mache nicht alles mit dem Klicker, und ich arbeite nicht ausschließlich und immer nur mit positiver Verstärkung - bei mir gibts auch mal eine Korrektur, meist ein verbales Hey! - das reicht ja schon.
Um dem Hund zu erklären, was man von ihm denn überhaupt eigentlich möchte, ist das Clickertraining aber einfach unschlagbar. Die normale Arbeit mit Leckerlies kann nie so präzise und punktgenau sein, wie mit dem Click. Ich will hier gar nicht soo viel dazu schreiben, es gibt so viel gute Lektüre dazu.
Aber für die, die finden, Clickertraining ist nichts für sie: Meine Liste der 7 völlig falschen Gründe, nicht zu klickern!

1. "Ich will nicht immer dieses Klicksding rumschleppen!" Will ich auch nicht. Ich verwende deshalb für das Pony einen Zungenklick (eine Art Schnalzen) und für den Hund Psst! Geht genauso. Man kann auch mit einem Markerwort arbeiten, aber das empfinde ich als recht ungenau.

2. "Ist mir zu kompliziert!" Ist es nicht. Ich mache das auch nicht ganz nach Lehrbuch, und ich könnte mit etwas mehr Genauigkeit viel viel besser sein. Besser geht ja immer. Das schöne am Clickern ist - man macht nichts kaputt, wie mit vielen anderen Methoden, wenn man Fehler macht. Es dauert nur länger oder klappt halt nicht, während man mit aversiven Methoden das Vertrauensverhältnis zum Hund wirklich beschädigen kann. Daher zählt auch das folgende Argument nicht:

3. "Ich habe dafür keinen Trainer!" Alles ist besser mit guter Anleitung, aber in diesem Fall kann man sich auch einlesen, ausprobieren und wenns einen dann richtig packt, ein Clickerseminar besuchen.

4. "Mein Hund mag keine Leckerlie!" Ging mir auch so. Der Schwarze ist nicht wirklich verfressen. Da muss man sich was einfallen lassen... Leberwurst, kleingeschnittene Wiener usw... Das Gute: Der Hund lernt mit der Zeit, das Belohnt-Werden zu schätzen und dann reichen meist auch mal normale Leckerchens. Man kann auch anders Belohnen, wobei ich das noch nicht ausprobiert habe.

5. "Ich komme mir blöd vor!" Hmmm... Ich bin sowieso bekennender "Freude-Zeiger" bei der Hundearbeit, wie soll der Hund denn sonst merken, dass er was toll gemacht hat? Dagegen ist so ein Click harmlos.

6. "Der Hund wird abgerichtet wie ein Roboter!" Die Vorstellung wird man schnell los, wenn man es mal versucht. Die Freude und der Einfallsreichtum, mit dem Tiere versuchen, etwas richtig zu machen, ist alles andere als roboterhaft... Gerade etwas in sich gekehrte Tiere kommen wunderbar aus sich heraus.

7. "Ich mag keine Tricks!" Muss auch nicht sein. Clickern verwende ich z.B. für die ganz alltäglichen Sachen am liebsten. Hufe geben (beim Pony), Sitzenbleiben (beim Hund), vor allem für die Leinenführigkeit und das Fuß-Gehen ist der Click Gold wert. Tricks sind das Sahnehäubchen, müssen aber nicht sein.

Clickern ist eine Möglichkeit, mit dem Tier zu kommunizieren, in allen Bereichen. Also: Ausprobieren!

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