Veränderungen

Blacky wird immer erwachsener. Am deutlichsten merke ich das daran, dass sein Interesse an anderen Hunden nachlässt. Nicht jeder fremde Hund ist mehr total attraktiv, und Herumschnüffeln ist oft spannender als Spielen. Ich bin mal gespannt, wie er sein wird, wenn er "groß" ist.

Was mich in dem Zusammenhang immer wieder erstaunt, ist, wie überrascht manche Halter sind, dass ihr Hund sich verändert. Dass er nicht mehr mit jedem spielt, dass er auf einmal seinen Ball knurrend verteidigt, dass er "plötzlich" Interesse am Jagen zeigt oder Fremde anbellt.
Ich kenne eine Australian Shepherd Hündin, die "auf einmal" mit 3 Jahren zur "Zicke" wurde, Hunde und Menschen auf Distanz halten will - also einfach nur als erwachsener Hund ihre Anlagen auslebt. Oder der Viszla, der "zum Glück überhaupt keinen Jagdtrieb" hat, mit dem man deshalb die Leinenführigkeit nicht üben muss, weil er "nie wegläuft und wir wohnen ja direkt am Wald, da kann er immer frei laufen!" Prima! Der Hund war zum Zeitpunkt des Gesprächs 8! Monate alt.
Es ist, als würde man vom Verhalten seines 2jährigen Kindes auf das eines 15jährigen oder gar eines Erwachsenen schliessen wollen...

Umso mehr muss ich schlucken, wenn ich immer wieder die Argumente für eine Frühkastration von Hündinnen höre. Dann bleibt der Hund für immer lustig und verspielt! Ja, das stimmt, ich habe mehrere frühkastrierte Hündinnen kennengelernt, und ja, sie sind kindlich-verspielt, während normale erwachsene Hündinnen eigentlich eher weniger Interesse am Herumtoben mit Halbstarken haben, auch mal pampig werden und Grenzen setzen.

Aber ist das jetzt wirklich toll? Den Hund künstlich am Erwachsen-Werden hindern? Natürlich tun wir das sowieso, schon durch die Domestikation ist der Hund ja zum ewigen Jugendlichen geworden, der immer in der Rolle des Jungtieres bleibt. Optisch sind Hunde viel näher am Kindchen-Schema als der erwachsene Wolf, manche Rassen weniger, manche extrem. Aber wie weit darf das gehen?
Ich mag niemanden verurteilen, der sich zur Kastration seiner Hündin entschliesst - aber es hinterlässt bei mir ein vages Unbehagen...

Ich bin froh, dass mein Blacky erwachsen wird. Auch wenn er dann vielleicht weniger albern, weniger verspielt, weniger lustig ist. Zum Lachen wird er mich trotzdem noch bringen, da bin ich ganz sicher!

1 Kommentar:

  1. Schöne Gedanken zum Erwachsenwerden! :)

    Und heute für mich besonders passend: Gerade vorhin habe ich meinen fünf Monate alten Junghund angeguckt und musste feststellen, "Huch, der wird langsam echt groß!"

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Danke! Ich werde den Kommentar so bald wie möglich lesen und freischalten.