Ablage vorzüglich!

Pablo und Blacky - Bestanden!
Das hätte ich wirklich nicht gedacht. Der Prüfungsteil, der mir am meisten Bauchschmerzen gemacht hat und wegen dem ich lange gezögert habe, überhaupt zur Begleithundeprüfung anzutreten - die Ablage, ruhig im Platz liegen bleiben, während ich am anderen Ende des Platzes stehe und ein anderer Hund seine Unterordnung läuft - genau für diesen Prüfungsteil haben Blacky und ich ein "vorzüglich" geerntet!

Der Rest bekam ein "gut" - Leine, Fußlaufen, Abruf, also hätten wir ein super Gesamtergebnis, hätte Blacky sich nicht enthusiastisch ins Platz geschmissen, als er Sitz machen sollte: Mangelhaft!  Tja, da habe ich zuviel "zackig ablegen" trainiert... passiert! So haben wir "befriedigend" bestanden.

Die - vom Sitz abgesehen - gute Bewertung freut mich besonders, weil ich für mich entschieden hatte, so zu trainieren, wie ich es im Alltag haben möchte.
Ich möchte z.B. kein enges Fuß, sondern bestehe im Gegenteil auf einen deutlichen Sicherheitsabstand, und ich möchte auch nicht, dass sich der Hund quasi auf meine Füsse setzt, wenn ich ihn abrufe. Das gab natürlich Abzug in der Prüfung.

Aber da ich auf keinen Fall Obedience machen möchte, wollte ich solche Dinge auch nicht extra trainieren und dann im Alltag beim Reiten oder Radfahren Probleme kriegen.
Klar könnte man dann wieder extra üben und extra Kommandos einführen - wäre jetzt aber nicht so mein Ding. Ich komme ja sowieso schon mit den Kommandos durcheinander!

Noch viel mehr freut mich der Erfolg meiner Trainingspartner Julia und Pablo. Während ich Blacky ja von Anfang an selbst ausbilden (und verwirren) durfte, kam Pablo ängstlich und schüchtern aus dem Tierschutz und ist vom Charakter her jetzt auch nicht gerade die Sorte Hund, die sich spielend für - in seinen Augen - sinnlose Dinge motivieren lässt. Also eine erheblich größere Herausforderung für den Hundeführer als Blacky!

Für Pablo schien die Vorbereitungszeit zu kurz, das Training zu wenig individuell. Wir haben uns dann abends am Rand eines Baseballfelds getroffen und zusammen geübt - und mit Clicker, Geduld und positiver Motivation hat Pablo sehr schnell gezeigt, dass er die Aufgabe sogar sehr gut erfüllen kann. In der Prüfungssituation war er zwar ein bisschen verunsichert und lief wieder etwas zögerlicher - zum Bestehen reichte es aber für den zauberhaften, intelligenten kleinen Kerl!

Mein Fazit: Nicht alles an der Begleithundeprüfung finde ich sinnvoll. Gerade die Theorie, der Sachkundenachweis, grenzt teilweise an unsinnig.

Aber es ist eben eine Sport-Einstiegsprüfung (und keine Prüfung der Alltagstauglichkeit), von daher passt das schon. Da muss man man eine entsprechend etwas schlechtere Bewertung (oder, sollte man einen allzu sehr auf Sport ausgerichteten Richter erwischen, auch ein Durchfallen) in Kauf nehmen, wenn man nicht in der Schiene trainieren will. Da ich den wenigen Teilnehmern, die "sportlich" ambitioniert trainierten, jede Woche zusehen durfte, bin ich mir da auch wirklich sicher - DAS ist nicht mein Ding. (Ruck in die Kette, Ruck Ruck Ruck.... Das muss so. Ist klar...nee muss nicht.)

Die vielen kurzen Trainingssequenzen, täglich in den Alltag eingebaut, haben auf jeden Fall eine Menge gebracht. Wenn man auf ein Ziel hinarbeitet, ist man konzentrierter, fokussierter und konsequenter als sonst - und das tut dem Gehorsam, der Aufmerksamkeit von Hund und Frauchen und damit der Bindung gut.



PS: Die Ablage hat Pablo ebenfalls perfekt gezeigt. Nur bei der Fotosession nach der Prüfung - schon wieder Platz? Nö! Da waren sich die beiden - sonst wirklich komplett verschiedenen - Hunde mal absolut einig.




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